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Juni 2022

Energiemanagementsystem und Sektorenkopplung

Welche Rolle spielt ein Energiemanagementsystem bei der Sektorenkopplung? In der SCHULZ-Unternehmenszeitung System/Technik, Ausgabe 06/2022, ist ein Artikel über das Projekt ELogZ erschienen, der diese Fragestellung beantwortet. Die Ausgabe kann unter dem folgenden Link abgerufen werden: http://elkat.schulz.st/juni2022/#8

(Nathan Wollek, SCHULZ)


August 2021

Neue Geschäftsmodelle durch Sektorenkopplung?

Die Sektorenkopplung scheint einer der wesentlichen Schlüssel für effiziente, CO2-neutrale und damit zukunftsfähige Energiesysteme zu sein. Die im Projekt adressierte Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität/Logistik bietet bspw. verschiedene technische Lösungen, um gesellschaftlich angestrebte Treibhausgasminderung zu erreichen.

Grundsätzlich scheint die Sektorenkonvergenz auch eine Reihe von Möglichkeiten zu eröffnen, die sich als Grundlagen für neue Unternehmensleistungen und -angebote und noch etwas weitergedacht, als neue Geschäftsmodelle entwickeln lassen könnten. Im Projekt wird daher untersucht, welche der technisch machbaren Lösungen geeignet sind, um in betriebswirtschaftlichen Entscheidungszusammenhängen zu funktionieren – also ökonomisch sinnvoll und marktvermittelt eingesetzt werden können.

Auf Basis des Business Modells Canvas untersuchen wir aktuell, welche innovativen Unternehmensleistungen für die jeweiligen Projektpartner – also aus ganz unterschiedlichen Zugängen – planvoll zur Marktreife gebracht werden könnten. Hierzu nutzen wir in einem ersten Schritt das Business Model Canvas, um wesentliche Aspekte der bislang skizzierten (zwölf) Modelle zu erfassen, vorhandene Potentiale zu diskutieren und im Ergebnis im Hinblick auf mögliche Markterfolge zu bewerten. 

(Karsten Uphoff, ecco)


Juni 2021

Untersuchung des Mobilitätssektors

Die Mobilität des Standorts umfasst die Dienstwagen sowie die Privatwagen der Mitarbeiter, die zur An- und Abreise an den Standort genutzt werden. Insgesamt fallen durch diesen Sektor jährlich Treibhausgasemissionen von rund 78.000 kg CO2e am Standort an.

Derzeit besteht die Fahrzeugflotte überwiegend aus dieselbetriebenen Fahrzeugen. Eine Umstellung auf Elektromobilität bietet die Möglichkeit, die Fahrzeugflotte nachhaltiger zu gestalten und Treibhausgasemissionen zu senken. Durch Errichtung der passenden Ladeinfrastruktur, kann die Mobilität an das Energiemanagement des Gebäudes angebunden werden (Sektorenkopplung). Intelligentes Laden mit erneuerbaren Energien kann CO2 Emissionen und Kosten weiter reduzieren.

Um die Potentiale und Einsparmöglichkeiten, die die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte bietet, konkret zu erfassen, wurden die Dienstfahrzeuge mit verschiedenen Elektrofahrzeugen verglichen. Die Elektrofahrzeuge wurden so gewählt, dass eine breite Spanne an Reichweiten abgedeckt wird. Grundlage für den Vergleich bildeten die KPIs. So konnten Treibhausgasemissionen, Kosten, technische und organisatorische Aspekte berücksichtigt werden. Eine Mitarbeiterbefragung band die Mitarbeiter und deren Bedürfnisse mit ein.

(Bettina Steden, Universität Oldenburg)


Februar 2020

PERFORMANCE INDIKATOREN –
Projektziele, Messbarkeit und Vergleichbarkeit

Die Sektorenkopplung Strom-Verkehr adressiert im Projekt ELogZ die hohen Energiebedürfnisse des ruhenden Kühllastverkehrs (Konditionierung, Vorkühlung, Einhaltung von Kühlketten), die Energieversorgung der Fahrerkabine in Ruhezeiten sowie die elektromobilen Bedürfnisse von Mitarbeitern. Ziel des Projektes ist eine CO2 Reduktion des ruhenden Kühllastverkehrs unter Nutzung von Flexibilitätssynergien mit der Energieversorgung des Logistikzentrums.

Neben einer rein energetischen Analyse des energietechnischen Systems der Liegenschaft sind sowohl die wirtschaftlichen Prozesse der Logistik insgesamt und im Besonderen die energieintensiven Elemente Mobilität bilanziell zu analysieren.
Ein Konzept mit eigener Energiegewinnung durch eine Photovoltaikanlage, angepasstem Energiemanagement und Veränderungen von Infrastruktur (Messsysteme, Steuerung, Beschattungen, Ladesäulen, etc.) wirkt sich auf bestehende Geschäftsmodelle aus und macht ebenso neue möglich.

  • Indikatoren (KPI für key performance indicator) sind gemessene bzw. berechnete quantitative Kenngrößen, die empirische Aussagen über einen Sachverhalt ermöglichen. Indikatoren werden im Nachhinein einer Entwicklung erhoben und haben daher einen beschreibenden Charakter.
  • Die DIN EN ISO 50001 fordert für den Aufbau von Energiemanagementsystemen die Ermittlung „angemessener“ Energieleistungskennzahlen. Zum Abgleich mit der energetischen Ausgangsbasis werden die Kennzahlen regelmäßig erfasst. Dieser Vergleich erlaubt Schlussfolgerungen, auf denen Maßnahmen zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung initiiert werden.

Für die zu analysierenden Bereiche Liegenschaft, Logistik, Mobilität und Geschäftsmodelle werden zu Beginn des Projektes vorab differenzierte Bewertungsziele aufgestellt. Ein Bereich besitzt im Gesamtsystem auch Bezüge zu allgemeinen Bewertungskategorien der betriebswirtschaftlichen Prozesse wie Ökonomie, Ökologie, Technik, Organisation. Über diese Kategorien lassen sich die einzelnen Maßnahmen in den Bereichen anhand aufeinander abgestimmter Kennzahlen übergreifend vergleichen.

Bewertungskriterien der Maßnahmenbereiche lassen sich über allgemeinere Kategorien vergleichen

Die Erhebung von Indikatoren im Projekt ELogZ dient somit folgenden Funktionen:

  • Kontrollfunktion:
    Anhand der Indikatoren soll die Erreichung der zu Projektbeginn definierten Projektziele überprüft werden, da diese einen Soll-Ist-Vergleich ermöglichen.
  • Entscheidungsfunktion:
    Die definierten Indikatoren dienen als Basis für Entscheidungen, da unterschiedliche Optionen vergleichbar bewertet werden können. Das betrifft beispielsweise die Auslegung des Energiesystems oder die Auswahl einer Energiemanagementstrategie.
  • Koordinations- und Steuerungsfunktion:
    Die Indikatoren unterstützen bei der Koordination und Harmonisierung, indem sie unterschiedliche Vorgänge im Sinne der Gesamtzielsetzung aufeinander abstimmbar machen. Dieses ist für die Abstimmung von Einzelaufgaben der Projektpartner hilfreich.

UMSETZUNG IM PROJEKT

Die Festlegung der Leit- und operationalen Leistungsindikatoren erfolgte unter Mitwirkung des gesamten Konsortiums.
Relevante Energieverwendungen für Systeme, Prozesse und Einrichtungen wurden identifiziert, anschließend einem Maßnahmenbereich zugeordnet und nach den Bewertungskategorien analysiert, um daraus Indikatoren abzuleiten. Für jeden Leit- und Leistungsindikator wurden Definition, Bezug zum Projektziel, Interpretation, Berechnungsmethode mit Einheit, Erhebungsfrequenz, Datenquellen und Zielwerte festgelegt. Es folgte eine Harmonisierung der Berechnungsmethoden durch Angleichung der Einheiten, Abstimmung der Datenquellen und der Zielwerte. Für die resultierenden Messbedarfe wurde parallel zur Erhebung der technischen Ausgangssituation ein Messkonzept aufgestellt.

Beispiel

KPIs zum Maßnahmenbereich „Mobilität“ (Ausschnitt)

(Thomas Poppinga, DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme)

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